Ich sehe mich als Südafrikanerin mit multikulturellem Flair: Meine Eltern stammen aus unterschiedlichen südafrikanischen Stämmen. Daher mussten mein Bruder und ich schon in unserer Kindheit unterschiedliche Sprachen lernen, um mit all unseren Verwandten kommunizieren zu können. Vom Kindergarten bis hin zum Abitur habe ich die Deutsche Schule Pretoria (DSP) besucht. Die DSP zählt zu einer von fünf deutschen Schulen in Südafrika. Ursprünglich wurden diese Schulen seit Ende des 19. Jahrhunderts für die Kinder deutscher Auswanderer*innen/Expats gegründet. Meine Eltern haben sich damals für die DSP entschieden, da sie meinem Bruder und mir einen möglichst hohen akademischen Bildungsstandard ermöglichen wollten. In Südafrika herrschte lange Zeit das rassistische politische System der Apartheid (bis 1994). Zu dieser Zeit hatten nur weiße Kinder Zugang zu höherer Schulbildung.
Nachher habe ich mein Studium an der Stellenbosch University begonnen. Diese Universität hatte für mich einen besonderen Reiz, da hier viele Beamt*innen, Politiker*innen und große Unternehmer*innen der Apartheidszeit studierten. Ich wollte meine Kindheitserfahrungen besser verstehen (z. B. Warum war es mir auf Grund meiner Hautfarbe untersagt, meine weißen Freundinnen zu besuchen?) und Einblicke in andere südafrikanische Kulturen erhalten.
Bei der Wahl meiner Uni hatte ich wahnsinniges Glück: Die zugehörige Jura Fakultät zählte damals zu einer der besten im ganzen Land. Dort habe ich also über 10 Semester studiert und die Hauptfächer Jura, Politikwissenschaft und deutsche Literatur belegt. Danach folgte noch ein weiterer Studienabschnitt in Amsterdam (LL.M (International Business Law) Studium) und jetzt bin ich bereits seit über zwei Jahren in Deutschland. Diese ganzen Einflüsse haben meinen internationalen Horizont erweitert und meine interkulturellen Kompetenzen sicher gestärkt und erweitert.